Falk Morano, Wissenschaftlicher Außendienst – Business Unit Solide Tumore beim forschenden Pharmaunternehmen Janssen, war ein weiterer Teilnehmer des Johnson & Johnson Freiwilligenprogrammes. Der Lebensmittelchemiker verfügt außerdem über eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger und war seit Anfang Februar in den Ruppiner Kliniken in Neuruppin im Einsatz. Nach anfänglicher Unsicherheit fand er sich schnell in die Routine auf der „Non-Covid“-Station ein.
Patient:innen im Fokus
„Durch die Aufteilung in „Covid“-und „Non-Covid“-Stationen ist für die Pflegekräfte in den Krankenhäusern deutlich mehr zu tun. Zusätzlich sah ich noch die Aufrufe in den Medien und entschied: Der Bedarf ist da und die Möglichkeit dank des J&J Freiwilligenprogrammes auch – ich möchte unterstützen. Ich wollte gerne in eine Klinik mit urologischer Station, da mich diese Themen auch im Berufsleben beschäftigen. Deshalb entschied ich mich für die Ruppiner Kliniken. Auf der Station, auf der ich schließlich arbeiten durfte, befanden sich aufgrund der aktuellen Situation neben urologischen auch Patient:innen anderer Indikationsbereiche.
An meinem ersten Tag war ich schon etwas nervös. Meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger lag schon etwas zurück und eine Station hatte ich etwa vor 7 Jahren das letzte Mal als Pfleger betreten. Ich fragte mich, ob ich wohl lange eingearbeitet werden müsse, dabei wollte ich doch direkt eine Entlastung für das Team bieten. Die Sorgen waren völlig unbegründet: Am Anfang musste ich erst wieder etwas reinkommen, aber letztendlich fühlte es sich an, wie nach einer langen Zeit wieder Fahrrad zu fahren – die ersten Meter fährt man noch vorsichtig, aber verlernen würde man es nie.
Sicher, ein paar Dinge haben sich verändert und weiterentwickelt: Zum Beispiel wurde der Zugang der Patient:innen früher von einer kleinen dünnen Nadel aus Plastik offengehalten – jetzt gibt es dafür einen unkomplizierten Schraubverschluss. Auch die vielen unterschiedlichen Diagnosen auf der Station stellten meine Expertise immer wieder auf die Probe. Wenn ich mir nicht sicher war, konnte ich jederzeit jemanden aus dem Team dazu holen. In einem Fall war das auch die einzig richtige Entscheidung: Es gab einen Patienten mit Beckenbruch. Ich wusste, wenn ich etwas falsch mache bei der Mobilisierung, würde sich der Bruch verschlimmern. Deshalb holte ich mir zur Sicherheit Hilfe. Meine Kollegin zeigte mir dann ein paar hilfreiche Handgriffe und so hatten wir ihn gemeinsam erfolgreich mobilisiert. Das lernt man auch in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger: sich Hilfe zu holen und Grenzen zu akzeptieren. Die Gesundheit der Patient:innen steht immer im Vordergrund.
Viele Abläufe in der Pflege waren gleichgeblieben wie Medikamentengaben, Insulingaben, Anamnesen oder Wundkontrollen. Dabei fand ich es großartig, so nah an den Patient:innen zu sein. Als Mitarbeiter eines forschenden Pharmaunternehmens liegt der Fokus ja auch auf den Patient:innen. In meinem Job im wissenschaftlichen Außendienst bei Janssen ist der erste Kontaktpunkt aber eher die Ärzt:innen. Umso wertvoller war für mich die Arbeit auf der Station, da ich durch den direkten Kontakt ein ganz anderes, tieferes Verständnis für meinen Beruf bei Janssen erfahren habe.
Auch hatten meine Kolleg:innen mehr Zeit, auf einzelne Patient:innen einzugehen, wenn ich da war. Natürlich konnte es jederzeit unerwartet hektisch werden. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass ich ihnen eine Entlastung brachte. Und das war ja auch genau mein Ziel: Ich wollte etwas Geben und unterstützen, wo ich kann.
Durch die Freiwilligenarbeit konnte ich viele neue Perspektiven erfahren. Ich finde das gerade jetzt wichtig, in einer Zeit, in der sich so viel verändert. Und ich durfte sehr viel Dankbarkeit erfahren. Für meine berufliche Rolle ist mir noch bewusster geworden, wofür ich arbeite – nämlich für die Patient:innen.“