Im Klinik Einkauf Magazin ist ein spannender Artikel zu unserem ETHICON Recycling-Projekt veröffentlicht wurden. Lesen Sie ihn hier:
Projektbeispiel: Recycling von OP-Einweginstrumenten
Um die CO2-Emissionen zu senken, Ressourcen zu schonen und die Kosten für Kliniken zu reduzieren startete Medizinproduktehersteller ETHICON gemeinsam mit Partnern aus Hamburg ein Pilotprojekt zum Recycling von OP-Einweginstrumenten.
Der in Norderstedt ansässige Medizintechnikhersteller ETHICON, ein Geschäftsbereich von Johnson & Johnson Medical Devices Companies, startete im Oktober 2020 ein in Europa einzigartiges Pilotprojekt für das Recycling von bestimmten OP-Einweginstrumenten. Gemeinsam mit dem Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg und den Kooperationspartnern Remondis, einem deutschen Unternehmen für Recycling und Spezialist für die Entsorgung medizinischer Abfälle, sowie dem Hamburger Clean-Tech-Unternehmen Resourcify, wurde ein digital unterstütztes Rücknahmesystem entwickelt, bei dem OP-Einweginstrumente nach dem Gebrauch gesondert in speziellen Behältern gesammelt werden, um sie dann dem Recyclingprozess zuführen zu können. Das gemeinsam entwickelte Rücknahmesystem soll dabei helfen, die jährliche Abfallmenge in Krankenhäusern und Kliniken deutlich zu reduzieren. Ziel des Projekts ist es, diese Abfälle zu mehr als 80 Prozent zu recyceln und in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. Deutschlands Krankenhäuser produzieren jedes Jahr 1,2 Millionen Tonnen Abfall – darunter 8 000 Tonnen Einweginstrumente, die bei operativen Eingriffen benutzt werden.1 Diese enthalten häufig wertvolle Metalle, die recycelt werden können.
Der Entsorgungsdienstleister Remondis holt die Behälter mit den benutzten OP-Einweginstrumenten regelmäßig ab und befördert diese zu den eigenen Sterilisationsanlagen, wo die Instrumente dann fachgerecht chemisch sterilisiert, zerlegt und recycelt werden. Die durch den Recyclingprozess gewonnenen Materialien, wie z.B. chirurgischer Edelstahl, werden im Anschluss dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Gesteuert wird der gesamte Prozess durch eine intuitiv bedienbare Recycling-Software von Resourcify. Mithilfe der Software wird der Prozess von der Bestellung der Behälter, über in Echtzeit abrufbare Recyclingdaten und CO2-Einsparungen bis hin zu Auswertungen begleitet und für alle Beteiligten transparent dargestellt.
Neben dem Recycling steht auch die Reduzierung von CO2-Emissionen im Vordergrund des Projekts. Allein in Hamburg können durch das Projekt laut Resourcify etwa 2 500 kg CO2 pro Jahr eingespart werden. Ein besonderer Fokus liegt bei dem Projekt außerdem darauf, dass das Recycling in Deutschland stattfindet und somit auch nur geringe CO2-Emissionen bei dem Transport anfallen. Die Produkte werden momentan in den meisten Kliniken nach Gebrauch entsorgt und thermisch verwertet, wobei nicht nur Kosten für die Kliniken entstehen, sondern auch CO2-Emissionen und darüber hinaus wertvolle Rohstoffe verloren gehen.
„Die durch den Recyclingprozess gewonnenen Materialien, wie z.B. chirurgischer Edelstahl, werden im Anschluss dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt.“
Quellen
1 Debatin, Jörg F. et al.: 2011 kma-reader: Alles grün… … auch im Krankenhaus DOI: 10.1055/b-0034-33382
Daniel Unger ist Nachhaltigkeitsbotschafter von ETHICON Deutschland.