Johnson & Johnson Freiwilligenprogramm: Nicole Meyer

Johnson & Johnson Freiwilligenprogramm: Nicole Meyer

Personalmangel und fehlende Ressourcen spielten in Gesundheitseinrichtungen schon vor der Pandemie eine große Rolle. Covid-19 verschärfte die Situation jedoch erheblich. Als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin konnte sich Nicole Meyer – Lab Technician im Johnson & Johnson Institute – die Herausforderungen in den Krankenhäusern nur zu gut vorstellen. Deshalb entschied sie sich im Frühjahr 2021 am Johnson & Johnson Freiwilligenprogramm teilzunehmen. Sie unterstützte das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf in Hamburg. Dort führte sie PCR- und Schnelltests an Mitarbeiter:innen durch. Einen kleinen Beitrag im Kampf gegen Covid-19 zu leisten, gab ihr ein gutes Gefühl.

Mission: Dem Personal Gelegenheit zum Luftholen geben 

„Corona war und ist allgegenwärtig und der Personalmangel an allen Ecken und Enden in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen durch die Pandemie mit Covid-19 zu spüren. Als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit zehn Jahren Arbeitserfahrung im OP, war mir die hohe Belastung des Personals im Gesundheits- und Krankenpflegebereich schon in ‚normalen‘ Zeiten durchaus bewusst. Wie die Situation während Corona aussehen mochte, konnte ich mir deshalb nur zu gut vorstellen. So entwickelte ich den Wunsch, dem Personal in Krankenhäusern unter die Arme zu greifen – ihnen Luft zum Atmen zu geben. 

Durch das Johnson & Johnson Freiwilligenprogramm landete ich auf der Teststation des nächstgelegenen zentralen Krankenhauses. Zwei Mal in der Woche bin ich in das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf gefahren und war dort bei der Testung der Mitarbeiter:innen des Krankenhauses behilflich. Ich war erstaunt, wie dynamisch die Arbeitsprozesse dort sind und habe vollen Respekt für das Krankenhauspersonal. 

An meinem ersten Tag war ich etwas aufgeregt. Die Mitarbeiter:innen des Krankenhauses nahmen mich sehr freundlich auf und integrierten mich ins Team. An der Teststation landete ich eher durch Zufall: Ich selbst musste noch getestet werden und letzten Endes blieb ich dann gleich dort. Die ersten Tage auf der Teststation waren durch einen stetigen Wechsel an Kolleg:innen geprägt, später arbeitete ich dann aber immer mit der gleichen Kollegin an meiner Seite zusammen, was mir sehr gut gefiel. Wir wurden schnell ein eingespieltes Team. Eine weitere Herausforderung, die mich zunächst nervös machte, war, dass ich bis dahin noch nie selbst einen Schnelltest hatte machen müssen. Im Rahmen meines Einsatzes musste ich dann direkt andere Leute testen, was schwierig für mich war, weil ich wusste, dass es für sie nicht gerade angenehm war. Dazu kommt, dass ich den ganzen Arbeitstag über die enganliegenden FFP2-Masken tragen musste. Außer für ein paar Minuten während der Mittagspause konnten ich meine Maske nicht abnehmen – eine zusätzliche Belastung, wie ich nun weiß.

Meine Aufgaben im Testzentrum bestanden darin, die Materialien für die Abstriche vorzubereiten, von meinen Kolleg:innen die Testergebnisse entgegenzunehmen und diese anschließend zu dokumentieren. Mitarbeiter:innen mit Patient:innenkontakt wurden zweimal und Verwaltungsangestellte mindestens einmal wöchentlich von meiner Kollegin und mir getestet. In meiner Zeit fiel zum Glück nie ein Test positiv aus – aber auch darauf wären wir vorbereitet gewesen.

Zusätzlich zum persönlichen Kontakt und dem guten Arbeitsklima genoss ich es sehr, dass ich viel über die Abläufe im Hintergrund lernen konnte. Es steckte so viel Engagement und Arbeit darin, eine Teststation im Krankenhaus zu errichten. Die Kolleg:innen brachten sich vorab viel mit ihren eigenen Ideen dazu ein. Dennoch mussten, auch aufgrund der wechselnden staatlichen Vorgaben, Prozesse oft verändert werden. Das ist ja auch verständlich, die Dynamik in dieser Pandemie ist einfach sehr groß. Aber das bedeutet auch, dass sich Krankenhäuser, zusätzlich zum Fachkräftemangel, ständig anpassen müssen. Auch für die Testungen stellen sie meist Personal bereit, das sonst auf den Stationen eingesetzt war. 

Alles in allem war es ein sehr positives Erlebnis und zwei ereignisreiche Monate. Neben dem Gefühl, mich aktiv eingesetzt zu haben, ist ein angenehmer Nebeneffekt dieser Arbeit, dass sie eine Abwechslung zum Alltag vor dem PC bedeutet. Gefordert wird sowohl der Kopf als auch der Körper. Zu erleben, wie positiv mein Engagement hier auch letztlich bei allen ankam, hat mir viel gegeben und ich würde mich definitiv wieder für einen solchen Einsatz entscheiden.“